Routenvorschläge

Trans Canada HighwayViking TrailCabot TrailRoute 138

-Südliche Route-

Der Trans Canada Highway ist der einzige Federal Highway des Landes, der von der äußersten Ostküste quer durch zehn Provinzen Kanadas bis nach Victoria an der Pazifikküste führt. Er hat mit einigen Verzweigungen eine Gesamtlänge von 8030 Kilometern. Sowohl in St. John´s in der Provinz Neufundland und Labrador als auch in Victoria in British Columbia beginnt der Highway mit der Kilometrierung Null, wobei es auf der Strecke keine durchgehende Kilometrierung gibt.

Wer den Trans Canada von der Ostküste bis an den Pazifik befahren möchte, beginnt meistens im Osten Kanadas, um die kanadischen Rockies mit seinen fantastischen Nationalparks als Höhepunkt der Reise am Ende der Tour zu erleben. Für die rund 8000 Kilometer lange Strecke durch die zehn Provinzen Neufundland und Labrador, Nova Scotia, New Brunswick, Québec, Ontario, Manitoba, Saskatchewan, Alberta und schließlich British Columbia wird eine Fahrzeit von einer Woche veranschlagt. Allerdings müsste dann von morgens bis zum Abend gefahren werden, was natürlich keinen Sinn macht. Deshalb sollte für eine Reise auf dem Trans Canada Highway in seiner gesamten Länge wenigstens eine Zeit von drei Wochen eingeplant werden.

Der östliche Ausgangspunkt St. John´s befindet sich an der Ostküste von Neufundland und führt zunächst durch die wildromantische Landschaft der östlichsten Provinz. Vom Hafen Port aux Basques wird mit der Fähre nach North London in Nova Scotia übergesetzt. Von dort geht es in westlicher Richtung zunächst in die Provinz New Brunswick und führt dann nach Québec. Hier folgt der Trans Canada Highway dem Sankt-Lorenz-Strom nach Montréal und weiter nach Ottawa, einer der schönsten frankokanadischen Städte des Landes. Dabei wird es nicht ganz einfach sein, im Zeitplan zu bleiben, denn mit den Nationalparks Terra Nova in Neufundland und Fundy in New Brunswick warten besondere Highlights.

Auf dem weiteren Weg in Richtung Westen geht es über Sudbury am riesigen Lake Superior entlang bis Thunder Bay und weiter bis Winnipeg. Danach warten die endlosen Weiten des mittleren Westens auf die Reisenden und über Regina führt die Route nach Calgary am Fuße der Rocky Mountains. Nur wenige Kilometer westlich von Calgary liegen mit dem Banff und anschließend dem Jasper Nationalparks zwei der schönsten Nationalparks Kanadas, die von einer herrlichen Bergkulisse beherrscht werden. Über Kamloops wird schließlich Vancouver am Pazifik erreicht und mit der Fähre wird zur Vancouver Island übergesetzt, wo kurze Zeit später der Zielort Victoria erreicht ist.

In Neufundland und Labrador, der östlichsten Provinz Kanadas, befindet sich der legendäre Viking Trail. Er erstreckt sich im Osten Neufundlands entlang des Sankt Lawrence Golfes und beginnt in Deer Lake. Von dort geht es auf dem Highway 430 in nördlicher Richtung über 278 Kilometer bis nach St. Anthony in die nordöstlichste Ecke Neufundlands. Die reine Fahrzeit für den Hin- und Rückweg beträgt zwei Tage, aber es empfiehlt sich natürlich, deutlich mehr Zeit einzuplanen. Manch einer möchte vielleicht sogar einen Abstecher nach Labrador unternehmen und von Cook´s Harbour im Norden der Insel kann mit der Fähre übergesetzt werden.

Hier am immer kabbeligen Atlantik ändert sich das Wetter ständig zwischen Waschküchenwetter und strahlendem Sonnenschein. Nur wenige Kilometer nordwestlich von Deer Lake wartet mit dem Gros Morne Nationalpark ein wildromantisches Highlight. Er ist der zweitgrößte Nationalpark im östlichen Kanada und wurde 1987 zum Weltnaturerbe erklärt. Geprägt wird der Park durch unglaubliche Gegensätze. In den Tablelands, die fast einer Mondlandschaft gleichen, wächst nur eine spärliche Vegetation. Durch das hier vorherrschende rote Gestein wird die Erdkruste sichtbar und ist einer der Gründe, diese Region besonders zu schützen. Neben den Tablelands sind die Green Gardens für Besucher besonders interessant, denn hier wächst und gedeiht eine artenreiche Vegetation. Zu den hier vorkommenden Tierarten gehören Rentiere, Schwarzbären, Elche, Luchse und Weißkopfseeadler. In den Gewässern vor der Küste lassen sich mit etwas Glück auch Wale beobachten.

Ein weiterer Höhepunkt, der bei einer Tour auf dem Viking Trail nicht fehlen darf, ist die einstige Wikingersiedlung L´Anse aux Meadows in der Nähe von St. Antony im äußersten Norden von Neufundland. Sie wurde um das Jahr 1000 gegründet und existierte nur wenige Jahre. Reste der Siedlung an der Epaves Bay wurden Mitte des 20. Jahrhunderts ausgegraben, wobei nur wenige Artefakte gefunden wurden. Zu den Fundstücken gehören eine Nadel aus Bronze, eine Nadel aus Knochen, die vermutlich zum Stricken verwendet wurde und ein Wetzstein. Bei einem Rundgang durch die rekonstruierte Wikingersiedlung erhalten Besucher einen Eindruck von der Lebensweise in den Grassodenhäusern.

Eine besonders reizvolle Möglichkeit, den Viking Trail zu erleben, ist eine Tour mit dem Fahrrad. Und es gibt nicht wenige, die sich in diesem „Land der Extreme“ per pedes auf die Reise machen.

Der Cabot Trail ist ein Highway in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Er befindet sich im Nordosten der atlantischen Provinz auf der Cape Breton Island und ist als Ringstraße angelegt. Vor allem im nördlichen Bereich zwischen Chéticamp und Ingonish gilt der Cabot Trail als eine der schönsten Panoramastraßen in Nordamerika.

Die Gesamtstrecke des Cabot Trails beträgt etwa 170 Kilometer und der malerische Ferienort Baddeck ist ein idealer Ausgangspunkt, um den Cabot Trail zu entdecken. Die Fahrt im Nordteil der Insel ist bequem an einem Tag zu schaffen, aufgrund der beeindruckenden Landschaft kann man sich durchaus auch mehrere Tage Zeit nehmen. Von Baddeck an der Barra Strait geht es in nordwestlicher Richtung zur Westküste der Insel und quert dabei das Tal des Margaree River. An der Küste angelangt, führt der Cabot Trail gen Norden am Atlantik entlang bis nach Pleasant Bay. Anschließend wird die Insel im Nordteil des Cape Breton Highlands National Park durchquert, bevor an der Ostküste der Cape Breton Island die südliche Richtung zum Ausgangspunkt nach Baddeck eingeschlagen wird.

Für den Cape Breton Highlands National Park im Norden der Insel lohnt es sich durchaus, etwas mehr Zeit einzuplanen. Die Landschaft des Parks ist sehr facettenreich und durch zahlreiche Wanderwege erschlossen. Das Hochplateau des Nationalparks, welches durch Täler unterbrochen ist, wird von borealem Mischwäldern geprägt, welche im Herbst in prächtigen Farben leuchten. In den Wäldern leben Elche, Schwarzbären und Kojoten. Wildromantisch ist die Küste des Cape Breton National Parks und mit etwas Glück lassen sich bei Wanderungen Wale und Basstölpel beobachten. Herrlich weiße Sandstrände an der Ostküste rund um Ingonish laden zu ausgedehnten Strandspaziergängen ein.

Im südöstlichen Teil des Cabot Trails führt die Route am Bras d´Or Lake entlang, der einen fast fjordähnlichen Charakter besitzt. Durch zwei schmale, natürliche Kanäle ist der mehr als 1000 Quadratkilometer große See mit dem Atlantik verbunden und besitzt dadurch einen leichten Salzgehalt. Ein Teil des Sees mitsamt seiner Umgebung wurde vor wenigen Jahren zum Biosphärenreservat erklärt und ist dadurch besonders geschützt. Die Region ist durch abwechslungsreiche Küste mit zahlreichen Buchten und malerischen Häfen eine bevorzugte Urlaubsregion und ist bei Seglern ein ausgesprochen beliebtes Revier.

Im Osten Québecs ist die Route 138 eine bei Touristen sehr beliebte Strecke und ist auch unter der Bezeichnung „Chemin du Roy“, was soviel wie „Königsweg“ bedeutet, bekannt. Die Route 138 beginnt in Québec City und führt nördlich des Sankt-Lorenz-Stroms bis nach Havre-St. Pierre. Für die abwechslungsreiche Strecke über rund 640 Kilometer einfach sollten für die Hin- und Rücktour etwa sechs Tage eingeplant werden.

Weitere Informationen über die Route 138 finden Sie bei Wikipedia.

Der Sankt-Lorenz-Strom bildet im Unterlauf einen mächtigen Mündungstrichter in den Atlantischen Ozean und erreicht eine Länge von etwa 660 Kilometer. Diesem Mündungstrichter folgt die Route 138 und die Bezeichnung „Weg der Wale“ kommt nicht von ungefähr. Im Mündungsgebiet des Saguenay in den Sankt-Lorenz-Strom finden Wale reichlich Nahrung und unter den zahlreich vorkommenden Arten befinden sich auch Blauwale, Weißwale und Finnwale. Entlang des Nordufers, das mitunter atemberaubende Steilküsten besitzt und fantastische Ausblicke ermöglicht, lassen sich mit etwas Glück die Meeressäuger gut beobachten. Wer ganz nah an die imposanten Tiere heran möchte, nutzt am besten die verschiedenen Angebote einer Whale Watching Tour.

Entlang der Route 138 gibt es aber noch mehr zu entdecken. Bei der Fahrt werden Ortschaften erreicht, die mehr als 400 Jahre alt sind und damit zu den ältesten Siedlungen Nordamerikas gehören. Dazu gesellen sich noch fantastische, fast unberührte Landschaften und Territorien der Indianer. An der Mündung des Saguenay River liegt die Ortschaft Tadoussac, welche im Jahr 1600 als erster dauerhaften Handelsposten der Franzosen errichtet wurde. Sehenswert sind die alte Kapelle und der Handelsposten Pierre Chauvin. Zudem ist der Ort ein guter Ausgangspunkt, um eine Walbeobachtungsfahrt auf dem Sankt-Lorenz-Strom zu unternehmen. Aber auch zahlreiche Aussichtspunkte in der Umgebung ermöglichen dieses einzigartige Erlebnis.

Am Ende der Route 138 in der Nähe der Ortschaft Havre-St. Pierre befindet sich die Sept-Îles-Port-Cartier Provincial Reserve. Das Wildschutzgebiet ist wie geschaffen, um einige Tage der Zivilisation zu entfliehen. Zudem sind hier zahlreiche Outdoor-Aktivitäten möglich. In der ursprünglichen, von borealen Wäldern geprägten Landschaft befinden sich zahlreiche Seen und Flüsse, die teilweise miteinander verbunden sind. Naturliebhaber werden die spektakulären Landschaften genießen, die sich besonders gut bei Paddeltouren erkunden lassen. Und wer dazu noch selbst für sein Essen sorgen möchte, wirft am besten die Angel aus, denn die Gewässer sind reich an Fischen und nicht nur der atlantische Lachs und Bachsaiblinge gehen an den Haken.